So wie der Wind mit den Bäumen spielt,

so spielt das Schicksal mit den Menschen.

Man sieht sich, man lernt sich kennen,

gewinnt sich lieb und muß sich trennen.

Der Mensch kann viel ertragen und erleiden,

er kann vom Liebsten, was er hat, in Wehmut scheiden.

Er kann die Sonne meiden und das Licht,

doch vergessen, was er einst geliebt,

das kann er nicht. (unbekannter Verfasser)

 

 

 

 

Als ich mich selbst zu lieben begann…

Nachdem mein Mann gestorben war, brach für mich eine Welt zusammen. Wie es mir damals wirklich erging, habe ich bereits in einigen Berichten hier auf meiner Homepage genauer beschrieben und möchte deshalb hier nicht mehr näher darauf eingehen.

So wie ich damals fühlte, so dunkel, wie meine Welt plötzlich war, so wird es vielen Trauernden nach dem Verlust eines geliebten Menschen gehen, dass entnehme ich auch immer wieder den Mails von Trauernden, die sich hilfesuchend an mich wenden.

In den ersten Tagen nach dem Tod meines Mannes wurde mir noch Verständnis und Mitgefühl entgegengebracht, doch unmittelbar nach der Beisetzung hatte das Leben gefälligst wieder seinen gewohnten Gang zu gehen, dem Reden meinem Umfeld nach zu urteilen, so auch für mich!

Für Aussenstehende war dieses natürlich ein leichtes Spiel, unmittelbar nach der Beisetzung wieder in den gewohnten Alltag zurück zu kehren, denn ihr Leben verlief immerhin weiter in geregelten Bahnen. Doch die Lücke, die mein Mann in meinem Leben hinterliess, war unermesslich gross und schmerzhafter als alles andere je Erlebte.

Irgendwann, nach einer langen, schmerzhaften Zeit der Trauer, begann sich auch mein Weg allmählich wieder zu erhellen. Durch die Trauer habe ich glücklicher Weise meinen jetzigen Mann kennen gelernt. Er verstand mich in meiner Trauer, denn auch er sprach die Sprache der Trauernden, hatte er doch seine geliebte Frau an Krebs verloren.

Inzwischen sind wir verheiratet. Mein Umfeld kam mit meiner „Auferstehung“  plötzlich nicht zurecht.

Aber die Trauer lehrte mich viele neue Wege zu gehen, manche meiner Denkstrukturen veränderten sich und vor allem lernte ich, nur noch auf mich und meine Gefühle zu hören. ich wollte von meinem Umfeld nicht zu einem anderen Menschen geformt werden.

Das war mein wahrer Weg aus dem dunklen Tunnel der Trauer.

Eine ehrliche und liebe Freundin schenkte mir damals das unten stehende Zitat von Charly Chaplin, denn es fiel ihr schwer zu sehen, wie gewissenlos mein Umfeld teilweise mit mir und meiner Trauer umging.

Vielmals habe ich es gelesen, um mir des Inhaltes bewusst zu werden. Noch heute regen mich die Gedanken dieses grossartigen und tiefsinnigen Komikers zum Nachdenken an…

 

Zitat von Charlie Chaplin (Komiker):

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnung für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das nennt man 'Authentisch-Sein".

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie sehr es jemanden beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif, noch der Mensch dazu bereit war, auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß ich, das nennt man "Selbstachtung".

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen, und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man "Reife".

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist - von da konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich, das nennt sich "Selbstachtung".

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet, was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man "Ehrlichkeit".

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das 'gesunden Egoismus", aber heute weiß ich, das ist "Selbstliebe".

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt, das nennt man "Einfach-Sein".

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann, als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner, diese Verbindung nenne ich heute "Herzensweisheit".

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. H
eute weiß ich, das ist das LEBEN!

 

In diesem Sinne,

leben und lieben Sie sich und  ihr Leben – jeder von uns hat nur dieses eine Leben!

 

Herzlichst

Nati Merlin

 

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