Gibt es ein Leben nach dem Tod? (Kapitel 1)
Seit Menschengedenken taucht immer wieder die Frage auf, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Dabei wird das Thema Sterben und Tod, zumindest hier in unserem Abendland, nahezu tabuisiert. Sollte dieses Tabu daher rühren, weil es Ängste in uns auslöst und es uns zeigt, dass auch wir eines Tages sterben werden?
Oder ist es die Angst, nicht zu wissen, was uns mit dem Tod erwartet und ob es ein Danach gibt?
Eigentlich müssten wir doch ähnliche Ängste vor unserer Geburt gehabt haben?
Wir hatten ein Leben und waren geborgen und beschützt im Mutterleib, mussten uns dort keine Sorgen um Nahrung und Wärme machen. Dann plötzlich nahte der Zeitpunkt unserer Geburt heran! Wir wurden mehr oder weniger rasant in eine uns bis dato unbekannte Welt geboren. Wir konnten nicht ahnen, was uns ausserhalb des Mutterleibes erwartet. Wir wurden geboren und die Nabelschnur, die uns mit der Mutter verband und unsere Sicherheit war, wurde einfach durchtrennt. Nun mussten wir selbstständig atmen, für unseren Kreislauf sorgen und ungefragt unser eigenes Leben leben. Noch wurden wir eine zeitlang unterstützt und behütet von unseren Eltern, aber es gab tatsächlich ein Leben nach unserer Geburt, ausserhalb des Mutterleibes!
Hätten wir das noch kurz vor unserer Geburt geahnt, das da ausserhalb des Mutterleibes noch eine andere Welt gibt? Ein Leben nach unserem Leben als Embryo? Natürlich wird sich niemand von uns daran erinnern können, was und ob wir uns überhaupt etwas gedacht haben, ob wir Angst hatten vor der neuen Welt, bevor wir geboren wurden. Hatten wir vielleicht sogar Angst vor dem, was uns ausserhalb des Mutterleibes erwartet? Auch wenn es jetzt etwas seltsam klingt, aber ich stelle es mir in ähnlicher Form mit dem Sterben vor. Vielleicht ist das Sterben auch ein Art von Geburt, nur auf ganz andere Weise, in ein ganz anderes Leben? Sicherlich habe ich, wie jeder andere auch, eine gewisse Angst vor dem, was mit diesem Sterben, mit dem Tod auf mich zukommt. Einerseits ist es die Erfahrung unseres Lebens und vor allem das, was wir im Laufe unseres irdischen Daseins im Umgang mit Sterben und Tod lernten oder auch nicht lernten, was uns diese Angst bereitet. Eben, der Tod gehört ja nicht zu dem, worüber man redet. Der Tod ist etwas ganz ungewisses, beängstigendes, mit riesiger Furcht und schwarzen Mythen bedacht und wird am Liebsten buchstäblich totgeschwiegen. Er ist nicht nur etwas Endgültiges, wobei es nie wieder ein Zurück gibt, er ist auch eine Reise in eine Ewigkeit, ins Ungewisse. Zudem ist der Tod unheimlich, weil man ja nicht weiss, was danach kommt. Macht uns das Angst? Aber, wir erlebten doch schon einmal eine Reise, die für uns als Baby ungewiss war, eine Reise von der es auch keine Rückkehr mehr gab - nämlich unsere Geburt! Denn in den Mutterleib konnten wir doch auch nicht wieder zurück! Ja, ich höre nun meine Leser sagen:” Aber, das ist doch etwas ganz anderes!” Wirklich, ist es das? Hm, eigentlich kann nur derjenige dieses behaupten, der schon einmal tot war und wieder zurück gekommen ist, weil nur derjenige dann weiss, ob es etwas ganz anderes ist – oder?
Nun denn, gibt es tatsächlich ein Leben nach dem Tod, so wie es ein Leben nach der Geburt gibt?
Ich weiss, so stellen wir uns die Frage nicht und so fragt ja auch niemand. Wir fragen einfach immer nur, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Die Geburt liegt längst hinter uns und muss uns nicht mehr ängstigen. Insbesondere tut sich gerade dann die Frage vom Leben nach dem Tod auf, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist und uns unwiderruflich für immer verlassen hat. In unserer Trauer suchen wir verzweifelt nach Antworten auf die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt und wo unsere Angehörigen nun wohl sind.
Wissenschaftler aus aller Welt suchen seit vielen, vielen Jahren nach einer Antwort, was nach unserem Tod mit uns geschieht und ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Wie in jedem anderen Bereich der Wissenschaft und Forschung, gehen auch hier die Meinungen aller sogenannten "Sterbeforschungsexperten" grundlegend auseinander. Es gibt überdies sehr viel Literatur zu diesem Thema. Eines der bekanntesten Bücher dürfte das von Raymond A. Moody sein: “Leben nach dem Tod”. Raymond A. Moody ist Psychologe, Psichater und Philosoph. Er arbeitete als Psychologe und Dozent an einer amerik. Universität, als ihm immer wieder Geschichten zu Ohren kamen, in denen Menschen davon berichteten, dass sie bereits klinisch tot waren.
Moody hat diese Berichte erst ziemlich gelassen hingenommen und glaubte nicht wirklich daran, dass jemand auf der Schwelle zum Jenseits stand und wieder ins wahre Leben zurück kehren konnte. Raymond A.Moody hörte in der Folge allerdings immer wieder solche Erfahrungsberichte. Dieses liess ihm bald keine Ruhe mehr und so recherchierte er und setzte sich schlussendlich über Jahre hinweg sehr gründlich mit dem Phänomen Tod und Leben nach dem Tod auseinander. Es entstand das besagte Buch, welches sich auf seine eigenen Untersuchungen und Studien an ungefähr 150 Menschen bezieht. Diese Menschen waren schon einmal klinisch tot und wurden wiederbelebt. Einige von ihnen waren dem Tod durch Krankheiten oder auch durch Unfälle sehr nahe gekommen.
Auch ich habe meine Erfahrungen in diesem Bereich am eigenem Leib gemacht, nachdem sich folgendes zugetragen hatte:
In jungen Jahren stand ich selbst einmal auf dieser Schwelle zur anderen Welt. In einem lebensbedrohlichem Zustand, nach einer Magen und Darmgrippe, kam ich ins Krankenhaus. Eine lange Zeit und Tortour, mit grossem Rätselraten seitens der Mediziner, was die wirkliche Ursache meines lebensbedrohlichen Zustandes war, lag nun vor mir. Es war bald klar, dass die Magen und Darmgrippe nicht als Auslöser meines damaligen miserablen Zustandes in Frage kam. So wurde gesucht und geforscht, warum sich mein Krankheitsbild zusehends verschlechterte. Nach Tagen des Suchens und Forschens lag endlich ein Befund auf dem Tisch, der allerdings nicht viel weiterhalf, da es keine
"Gegen - Medikamente" für mich gab. Ein seltener Gendefekt (ich wurde damit geboren), von dem niemand, auch ich nicht, bis zum damaligen Zeitpunkt etwas ahnte, hatte mir in Folge von falscher Medikamenteneinnahmen während der Magen- und Darmgrippe, sehr übel und bedrohlich mitgespielt und mich um haaresbreite das Leben gekostet. Mein Körper produzierte durch die falschen Medikamente ausgelöst, plötzlich unaufhaltsam ein Gift, das lebensbedrohlich für mich war. Dieses Gift löste schlussendlich sogar Lähmungserscheinungen und höllische Schmerzen im Körper aus, bis ich auf grund der Eigenvergiftung ins Koma fiel. Ich stand plötzlich dem Tod näher als dem Leben. Mein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich derart, dass die Ärzte für mein Überleben kaum noch eine Chance sahen. Mein Körper war so hochgradig vergiftet, dass ich als medizinisches Wunder galt, weil ich zu der Zeit damals damit überhaupt noch am Leben war. Mein Arzt sagte mir später einmal, dass sie kaum glauben konnten, was ihnen meine Blutwerte zeigten, dass nämlich bestimmte Werte fast 500 fach über dem normalen Bereich gelegen haben, andere Patienten in gleicher Situation aber bereits bei einer 180 fachen Erhöhung gestorben sind. Ich war ein wunder für die Medizin. Diese schlechten Werte waren Ursache für das Koma und dass ich mich damals auf einem Weg befand, von dem die meisten Menschen nicht mehr zurück kommen. Ich kam zu jener besagten Schwelle, die wir alle irgendwann einmal übertreten müssen, ich blieb aber zum Glück auf dieser Schwelle stehen.
Ja, ich stand “nur” auf dieser Schwelle und zum Glück durfte ich noch einmal zurück ins Leben kehren, wofür ich meinem Schöpfer auch heute noch unendlich dankbar bin, trotz aller Schicksalsschläge, die ich inzwischen erlebt habe! Und ich wurde wieder völlkommen gesund ohne Folgeschäden.Viele Menschen berichten von einem Tunnel, doch diesen sah ich nicht wirklich, auf meinem Weg in die andere Welt. In diesem Zustand, in dem ich mich befand, fühlte ich mich aber unglaublich frei, wohl und geborgen, hatte plötzlich keine Schmerzen mehr, befand mich in einem wunderschönem hellgelben, leicht orangefarbenem, warmen Licht. Wenn ich von einer Räumlichkeit sprechen sollte, würde ich sie als runden überdimensionalen Raum bezeichnen . War es wohl doch ein Tunnel? Ich weiss es nicht, denn Tunnel kenne ich eigentlich anders. Mir war es wohlig warm, ich hatte das Gefühl, dass ich ganz sachte schwebe. Ich weiß noch heute ganz genau, dass ich mich plötzlich, als ich so leicht schwebte, heftig erschrak und aufgeregt dachte: “Mensch, was mache ich nur? Das geht doch nicht! Ich kann doch jetzt noch nicht gehen, meinen Mann einfach alleine lassen! “ Ich bekam grosse Sorgen und riesige Angst um ihn und ich wusste, ich konnte ihn jetzt auf keinen Fall alleine zurück lassen. Ich sagte mir ganz deutlich, nein, das geht einfach nicht, jetzt noch nicht! Was wird dann aus ihm? Ich wusste, wie sehr er mich liebte und wie sehr er mich noch brauchte. Jede freie Minute, selbst in seinen Arbeitspausen, sass er an meinem Bett und hielt meine Hand oder streichelte mein Gesicht. Bewusst merkte ich nichts davon, ich lag ja im Koma, doch das Pflegepersonal und die Ärzte erzählten es mir später. Meine Seele nahm die Besuche meines Mannes eindeutig wahr, das bewiesen immer und immer wieder die Untersuchungsergebnisse. Die Ärzte und das Pflegepersonal waren höchst erstaunt, sie fanden es phänomenal, wie positiv mein Körper auf die Besuche meines Mannes reagierten, denn meine Blutwerte sprachen stets eine eindeutige, positive Sprache. Konnte mein Mann aus beruflichen Gründen mal einen Tag nicht zu mir kommen, sanken die Werte wieder tiefer in negative Bereiche. Mein Mann war damals sehr verzweifelt ob meines Gesundheitszustandes und in aller grösster Sorge um mich, logisch, man hatte ihm mitgeteilt, dass es sehr schlecht um mich stand. Er hat mir später einmal erzählt, dass er noch nie so große Ängste ausgestanden und noch nie so viel in seinem Leben gebetet hat, wie in jener Zeit.
Und dann waren irgendwann meine Kräfte am Ende. Ich wäre beinahe für immer von dieser Welt gegangen, doch plötzlich mitten auf meinem Weg war mir klar geworden, dass das nicht ging. Nein, ich durfte und konnte meine Mann nicht einfach im Stich lassen!
Nachdem ich da in diesem hellen Licht, in diesem grossen Raum war und diese Gedanken, bzw. Sorgen um meinen Mann in mir hochkamen, kehrte ich um, ins Leben zurück. Jedenfalls erwachte ich urplötzlich und für alle vollkommen unerwartet aus dem Koma und auch die Lähmungserscheinungen waren mit einem Mal ganz plötzlich völlig verschwunden. Welch riesiges Wunder ich für die Ärzte und das Pflegepersonal war, brauch ich hier sicherlich nicht weiter zu erklären, in medizinischen Fachblättern wurde damals sogar darüber berichtet. Auch für meinen Mann war ein Wunder geschehen. Ich selbst begriff die ganze Aufregung um mich herum überhaupt nicht, denn ich hatte von all den Sorgen um mich nicht viel mitbekommen. Nur die Schmerzen hatte ich im Koma, selbst bei hoher Morphiumgabe noch gespürt. Alle gratulierten mir, waren voller Freude und völlig aufgeregt, fragten immer wieder, ob ich wirklich wach sei und ob ich weiss, wer ich bin, wo ich bin und zu wieviel Personen sie an meinem Bett standen. Ich dachte, sie spinnen doch alle und gleichzeitig fragte ich mich, was dieses Theater alles soll? Dann sah ich meinen Mann zum ersten Mal in meinem Leben richtig weinen. Ich hatte ihn noch niemals zuvor so weinen gesehen. Mein Mann zeigte immer Stärke und hielt seine Gefühle im Griff. So war ich fast schockiert, als er herzergreifend weinte, mich dabei immer wieder in die Arme nahm und nur stammelte, er sei so froh, so glücklich und dankbar, dass ich wieder wach sei, er hätte mich doch so lieb, ich solle ihm bitte versprechen wieder gesund zu werden. Dann fragte ich, was denn nun eigentlich los sei, was das alles soll und ich erfuhr, dass ich fast 10 Tage in einem tiefen Koma gelegen hatte und das es kein Medikament gab, dass mir helfen konnte. Ich dachte zuerst, ich hätte Krebs, bis ich die Wahrheit erfuhr.
Allmählich kam mir dann auch die Erinnerung an die Magen- und Darmgrippe und allem was zuvor mit mir geschehen war, bis ich ins Koma fiel. Es sollte dann aber doch noch einige Jahre dauern, bis ich gesundheitlich wieder völlig hergestellt war. Heute bin ich zum Glück wirklich wieder gesund, muss nur im Umgang mit Medikamenten sehr sorgfältig sein.
Ich erzähle diese Geschichte hier, weil mich dieses Erlebnis ganz nahe mit dem Tod in Berührung gebracht hat. Später sagten alle, die in der Klinik um mein Leben kämpften, ich sei dem Teufel noch einmal von der Schippe gesprungen, damit hatte niemand gerechnet. Nicht viele Menschen seien dem Tod so nahe gewesen und hätten noch einmal umkehren dürfen.
Damals war ich 19 Jahre alt, als ich das erste Mal mit dem Sterben, mit dem Tod konfrontiert wurde. Vielleicht ist das das sogenannte Schlüsselerlebnis gewesen, warum ich mich immer wieder mit Leben, Sterben und Tod auseinandersetzte. Ja, ich brauchte hinterher eine sehr lange Zeit, um zu begreifen und zu verarbeiten, was und wie mir geschah. So eine Geschichte steckt man nicht so einfach weg. Ich war nie mehr die unbefangene Nati, die ich vorher einmal war. Meine Lebenseinstellung änderte sich aber trotzdem, oder gerade deshalb zum Positiven, d.h. die Sichtweise für das Wesentliche im Leben wurde eine ganz andere. Und noch etwas hatte sich seit damals verändert, der sogenannte sechste Sinn in mir wurde durch dieses Ereignis mehr denn je sensibilisiert, wahrscheinlich erst richtig erweckt. Nach jenem Erlebnis sah ich die Welt nicht nur mit anderen Augen, ich erlebte alles um mich herum viel intensiver und ich versuchte immer in allem etwas Positives zu sehen. Mir war klar geworden, wie schnell das Leben hier auf der Erde zu Ende sein kann. Niemand ist davor geschützt, das sich von einer zur anderen Minute alles ändern, alles ausgelöscht werden kann. Darum ist es wichtig, jeden einzelnen Augenblick wirklich und so bewusst zu leben wie es iegendwie geht und so gut es geht auch zu geniessen. Negativer Einflüsse müssen wir uns so rasch wie möglich entledigen und sie am Besten erst gar nicht an uns heran kommen lassen, geschweige denn ihnen einen all zu grossen Platz gewähren. Nach meiner Erfahrung, mit dem Kampf um Leben und Tod, begann ich regelrechte Studien über unsere Seele, über die Psyche, über Leben und Tod, vor allem, das Leben nach dem Tod! Mir war jetzt irgendwie klar geworden, dass mit unserem Sterben nicht einfach alles vorbei sein kann, sondern dass es da noch etwas anderes nach unserem Tod geben muss, nennen wir es der Einfachheit halber mal "eine andere Welt".
Nachdem mein Mann gestorben ist, habe ich mich abermals sehr intensiv mit den Themen Sterben, Tod und Leben danach, auseinander gesetzt. Noch eindeutiger und fester als je zuvor bin ich heute davon überzeugt und behaupte ganz fest:
Ja, es gibt ein Leben nach dem Tod!
Meinen Gedanken dazu finden Sie demnächst hier unter dem gleichen Menüpunkt
(Wiedergeburt), im Beitrag "Auferstehung und ewiges Lesen"
In diesem Sinne
herzichst Nati Merlin
(Fortsetzung in Kapitel2)