Anderswel   (v.Nati Merlin)
 

Ich sah einen goldenen Vogel am fernen Horizont,
weit hinterm Regenbogen, wo alles Glück der Erde wohnt.
Er sang so lieblich und voller Glückseligkeit,
seine Gesänge erreichten die Herzen weit und breit.

So friedlich und schön war sein Singen -
und das Schlagen seiner gewaltigen Schwingen
glich dem Lockruf der goldenen Freiheit:
"Komm mit mir, es ist jetzt an der Zeit!"

Ich lauschte verzaubert dem süßen Gesang
der tief zu mir ins Herz hinein drang -
auf seinen Flügeln könnte ich schweben
hinüber ins Licht, weit fort aus diesem Leben.

War dort das Licht der Liebe, ohne Fragen?
Die Wärme der Geborgenheit, ohne Klagen?
Dann würd ich so gern mit dem glitzernden Vogel entschweben,
um glücklich im ewigen Frieden der goldenen Freiheit zu leben.

Ich fühlte die Wärme, ich sah schon das Licht,
Schmerzen und Kummer, die gab es dort nicht.
Ich bin dort wirklich von Herzen willkommen,
und werde in Liebe und Freud' aufgenommen.

Drum lasst mich endlich gehen ihr irdischen Geister,
ihr Besserwisser und Lebensmeister -
lasst mich doch fliegen in friedlicher Ruh,
seid still und hört mir einfach nur zu.

Denn bald werd ich Euch von Herrlichkeit singen,
so wie der Vogel im Wind, mit den goldenen Schwingen.
Und weit draußen am Horizont könnt ihr mich dann sehen;
bald bin ich frei und da, wo mich alle verstehen.

 

 

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